Am Vormittag des 12. Mai tauchten immer mehr Lederhosen und Dirndl in der Schule auf. Flüchtlinge aus dem Süden? Invasion der Oberbayern? Proben fürs Oktoberfest? Nein: Die in den letzten Jahren um sich greifende Unsitte der südbayerischen Trachten verkündete nur den sogenannten "Anstich". Statt Ozapft is: Ogschtochn is!
Am Nachmittag war es dann so weit: Horden von vorgeglühten Früh- bis Spät-Jugendlichen bevölkerten wieder einmal das Areal rund um unsere Schule. Gegen vier Uhr nachmittags wurde es glücklicherweise wieder ruhiger, weswegen anzunehmen ist, dass die schnaps- und bierseligen Massen mit ihren aus den nahegelegenen Supermärkten entliehenen, mit Bierkästen vollgepackten Einkaufswägen pünktlich zum Anstich auf dem Berch eingetroffen sind. Die Wiesenwirte – pardon: Bergwirte – dürften dann vermutlich nicht mehr viel Geschäft mit ihnen gemacht haben ...
So schön der Berch an sich auch ist: Einmal im Jahr – am ASG nur die Stunden vor dem Anstich – verfluchen manche aus Tradition die ansonsten eindrucksvolle Kultur der Hugenottenstadt:
Aber was will man schon machen in einer kleinen Schule eines großen Landes, in dem selbst der Ministerpräsident und der Kultusminister mitprosten:
km.bayern.de/allgemein/meldung/4309/landesausstellung-2016-ist-feierlich-eroeffnet.html
Wobei wir ja gegen Kultur überhaupt nichts einzuwenden haben! Wir pflegen sie. (Früher, ganz früher gab es sogar ab 16 ein Bier auf Schulausflügen und im Skilager. Vorglühen und Komasaufen waren damals allerdings unbekannt. Die Welt war halt noch in Ordnung.)
Ein Tipp für die Pfingst- und Sommerferien und vielleicht für den Wandertag am 28. September : Die Landesausstellung „Bier in Bayern“ ist im Kloster Aldersbach noch bis zum 30. Oktober 2016 zu sehen. Flyer zum Herunterladen (PDF)

