... yet there is method in't. Ist’s Tollheit auch, so hat es doch Methode.
Toll war es in jedem Fall, was der Deutschkurs von Frau Wiech-Rosenkranz am Mittwochabend erlebte.
Nachdem sich die Schüler(innen) trotz heftigstem Unwetter pünktlich vor dem Theaterzelt der COMOEDIA MUNDI einfanden, bekamen sie ein Shakespeare-Vergnügen der ganz besonderen Art geboten: Fähnchen wurden verteilt, mit denen die Zuschauer je nach Sitzplatz Hamlet, seiner Mutter oder deren neuem Mann, gleichzeitig Mörder von Hamlets Vater, zujubelten.
Shakespeares anspruchsvolle Sprache (etwa bei Hamlets berühmten Monolog „Sein oder Nichtsein“) wechselte sich ab mit Szenen, in denen der Putzmann mit deutlichem Oberpfälzer Akzent vom allgemeinen Sterben in der Schlussszene berichtete, welches dadurch eindrucksvoller vor dem geistigen Auge der Zuschauer erschien als bei einer gespielten Szene, die leicht ins Lächerliche hätte abgleiten können.
Auch das Gespräch zwischen Hamlet und Ophelia, in der er ihr versichert, sie niemals wirklich geliebt zu haben, wurde nicht szenisch dargestellt, sondern durch die beiden Spione des Königsmörders so wiedergegeben, dass diese Verfremdung eine vermutlich weit intensivere Wirkung auf die Zuschauer hatte als die konventionelle Fassung.
Alles in allem lernten die SchülerInnen an diesem Abend vor allem, dass anspruchsvolles Theater Spaß machen kann.
Katarina Keck

