Gute Krimis fallen nicht vom Himmel. Der Schriftsteller Leonhard F. Seidl begeisterte Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b in einem Workshop.

In einer „Aufwärmphase“ wurden berührende „Gedichte mit Tiefsinn“ und Prosa-Miniaturen zu großen Gefühlen verfasst. Welche Farbe, welchen Geschmack, Geruch, Aussehen, Klang und Erlebnisqualität haben Angst, Eifersucht, Liebe und Sehnsucht …? Emotionen gehören, neben der physiologischen und sozialen Komponente, zur psychologischen Dimension einer Figur.

Aber wie entsteht der Mörder in der Vorstellung des Autors?

In angeregter Teamarbeit erblickten im Zimmer A304 fünf Protagonisten das Licht der Welt: Dave Kowblovski, ein junger Mann, der sich für den Tod seiner Mutter rächen will, außerdem Veronica Elisabeth Stuart, eine englische Gutsherrin mit gespaltener Persönlichkeit, die mordet, ohne dass ihr erstes streng religiöses Ich davon weiß. Der verkrachte Philosophiestudent Otto von Saitenburg gerät auf eine äußerst schiefe Bahn, weil er mit dubiosen Machenschaften das Leben seines Vaters retten möchte. Toni Cardelli kommt als Mitarbeiter des Schnellimbiss „Mamma mia“ in brenzlige Situationen. Und da wäre noch Carlos Rodriguez, ein kolumbianischer Drogenbaron mit zweifelhaftem Lebenswandel, der sich selbst die Hände nicht schmutzig macht … Fortsetzung folgt!

Wie wichtig Ermutigung und konstruktive (Selbst-)Kritik und Überarbeitung im Schreibprozess sind, konnten die Teilnehmer des Workshops im lebhaften Austausch über die Ergebnisse mit Herrn Seidl sowie untereinander erfahren. Und wer nicht schon geschrieben hat, wird nach diesem Vormittag, der viel zu schnell zu Ende ging, vielleicht Lust darauf bekommen haben!