Kleine Geschichte des ASG


Das "alte" ASG von oben

Es gibt Schulen, die haben eine lange Tradition und befinden sich in altehrwürdigen Gemäuern, in denen schon viele Generationen von Schülern Latein paukten oder die kahlen Wände des Karzers beschmierten. Unsere Schule gehört nicht zu ihnen. Warum das so ist, wird klar, wenn man einen Blick auf die junge Geschichte des ASG wirft.

Die beginnt irgendwann in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als sich Erlangen im Sog von Universität und Weltfirma anschickte, eine Großstadt zu werden.

Junge Familien zogen zu, der Stadtkern bot keine passenden Wohnungen und Häuser mehr und so erschloss man den Westen jenseits der Regnitz, wo ja auch ursprünglich das alte Erlangen lag. Noch vorhandene Waldflächen wurden abgeholzt und machten mehrstöckigen Mietshäusern, Hochhäusern und Einfamilienhaussiedlungen Platz.

Der Baustil entsprach dem Gefühl der Zeit. Alles sollte möglichst "funktional" sein. So ist es kein Wunder, dass sich unsere Schule heute als "Betonklotz" präsentiert und den gleichen Charme besitzt wie z. B. das Erlanger Rathaus, das etwa zur gleichen Zeit entstand.

In wenigen Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung, Kinder wurden geboren und wuchsen heran, d. h. Schulen mussten gebaut werden, wenn man vermeiden wollte, die Schüler den Verlockungen eines langen Schulweges auszusetzen oder, wie es der damalige Oberbürgermeister Dr. Lades ausdrückte, das neue Wohnviertel zu einem reinen, kulturlosen "Vorort" verkommen zu lassen.

Das ASG im Mai 1973, im Hintergrund der Lange Johann

So entstand ein "kulturelles" Zentrum im Westen der Stadt mit Volksschule, kirchlichem Gemeindezentrum, Sportanlagen und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium. Der erste Name unserer Schule war "Oberrealschule Erlangen-West", der erste Schultag war der 7. September 1965. Er fand nicht in dem Gebäude statt, in dem wir uns heute befinden, da dieses noch gar nicht existierte, sondern in der benachbarten Hermann-Hedenus-Schule, wo sich damals knapp 60 Sextaner zu zwei 5. Klassen zusammenfanden und sich Pioniere der neuen Schule nennen durften.

Damit war das fünfte Gymnasium in Erlangen geboren. In der ersten Sitzung des Elternbeirats wurde einstimmig beschlossen, dass die neue Schule den Namen "Albert-Schweitzer-Gymnasium" (ASG) erhalten soll. Jedoch fehlte zu dieser Zeit einfach der Grund, warum ausgerechnet Albert Schweitzer seinen Namen für die neue Schule hergeben sollte. Hinzu kam noch, dass alle bereits existierenden Schulen in Erlangen ihre Namen von Berühmtheiten aus Erlangen erhielten. Somit fiel das ASG total aus der Rolle!

Um dieses Problem zu lösen, entschloss sich ein einflussreicher Universitätsprofessor aus Erlangen (Dr. Dr. h. c. Heinrich Franke), seinen letzten Brief, den er von Albert Schweitzer bekommen hatte, der Schule zu übergeben: Den legendären Albert-Schweitzer-Brief. Aber nicht nur dieser Brief verbindet das ASG mit seinem Namenspaten, sondern auch dessen Todestag, der zufälligerweise mit dem Gründungstag der Schule zusammenfällt.

Wenige Jahre später war das neue Schulhaus für das ASG fertiggestellt. Doch hätte man den rasanten Bevölkerungsanstieg in Erlangen richtig vorhergesehen, so wären zahlreiche Gebäudeerweiterungen nicht nötig geworden. Nur wenige Jahre später nämlich platzte das ASG aus allen Nähten. Deshalb wurde ein Neubautrakt im Norden angebaut, der lange als "Fremdkörper" erscheint, da er bis 2007 im 2. und 3. Stock keine direkte Verbindung über den Flur zum Hauptgebäude hatte. In den 90er Jahren kamen dann noch zwei MKs (vier mobile Klassenzimmer) hinzu, die damals fast ein Drittel unseres Pausenhofes einnahmen.

Essensausgabe in der Mensa

2005 wurde noch ein weiteres Gebäude im Pausenhof erbaut, das der Nachmittagsbetreuung und der Verpflegung der Schüler dient.

So gestärkt sind die Schüler auch zu Höchstleistungen fähig, was sich in zahlreichen Auszeichnungen auf allen Gebieten widerspiegelt: Sport (z.B. Handball), Denksport (Schach), Bundeswettbewerb Mathematik, Jugend forscht, usw.

Seit Oktober 2008 haben wir endlich einen zweiten Computerraum, der inzwischen durch mehrere mobile Tabletkoffer ergänzt wurde.

Von 2013 - 2017 wurde das ASG generalsaniert. Zunächst wurde der Kunsttrakt mit acht Klassenzimmern aufgestockt. Danach wurden das Atrium, der Verwaltungstrakt und die Pausenhalle saniert. Viele Graffiti und viel schuleigene Kunst am Bau wurden dabei wieder entfernt.

Ab 2019 kam die Turnhalle an die Reihe, welche inzwischen fertiggestellt ist, und ab 2020 ist eine weitere handballgeeignete Doppelturnhalle im Bau!