Vom Ku-Klux-Clan und den Ariern

Mo Asumang am ASG

Die Journalistin, Autorin und Moderatorin Mo Asumang war mit ihrer Reportage „Die Arier“ am Albert-Schweitzer-Gymnasium zu Gast. Im Anschluss an die Schulversion des Films stand Frau Asumang noch für Fragen der ca. 100 Schülerinnen und Schüler der Q11 und dem Q12 W-Seminar „Politische Konzepte im Film“ zur Verfügung.

In einem Lied einer rechtsradikalen Band wird Mo Asumang aufgrund ihrer Hautfarbe mit den Tod bedroht: „…diese Kugel ist für dich…“. Nach dem ersten Schock über diese Drohung versuchte sie ihre Ängste zu verarbeiten indem sie sich auf die Suche nach Hintergründen machte. Ihre Methode ist das Gespräch mit einzelnen Rassisten und Nazis und sehr einfache Fragestellungen, z.B. „Warum bist du Nazi?“. Diesen Tipp gibt sie auch den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg. Es bringt wenig mit einer großen Gruppe auf Konfrontation zu gehen. Viel wirkungsvoller ist das Gespräch mit einzelnen Personen, um Rechtsradikale zum Nachdenken zu bringen.

Im Film geht sie erstmal dem Begriff „Arier“ auf den Grund und reist nach Persien, um die echten Arier zu treffen. Weder groß noch blond, sondern ein zentralasiatisches Hirtenvolk, die mit Nazis wenig anfangen können. Auf dem Weg zu neuem Selbstbewusstsein trifft Mo Asumang Burschenschafter, Rechtsradikale, Pseudowissenschaftler, einen amerikanischen Hassprediger und ein Mitglied des Ku-Klux-Klans. Die Antworten auf ihre Fragen entblößen das löchrige Gerüst ihrer Ideologien. Im Film wird auch Ester Bejarano interviewt. Ein besonderer Aha-Effekt, war diese doch erst vor einem knappen Jahr Gast am ASG.

Folglich war die erste Frage der Schüler jene nach der Angst während ihrer Interviews: „Natürlich hatte ich die“, sagt Asumang und ergänzt. „Das ist ein langer Prozess gewesen diese zu überwinden.“ Fast beiläufig erwähnt sie noch, dass auf dem Rücksitz des Autos der Leute vom Ku-Klux-Klan zwei Maschinenpistolen lagen während das Gespräch am Waldrand in der amerikanischen Provinz stattfand. Neugierig will eine Schülerin wissen, ob sie denn einen Bodyguard mitgenommen hatte. „Mein Schutz waren zwei große blonde Kamerafrauen“, so die Regisseurin. Männliche Kollegen seien wesentlich heftiger angegangen und z. B. auch mit Bier überschüttet worden (auf einem Rockkonzert rechter Bands). Eine gute Schulstunde lang beantwortet Mo Asumang Fragen der Anwesenden.

Die Autorin wird nach 90 Minuten mit Applaus verabschiedet und bedankt sich bei den Schülerinnen und Schülern für die tolle Aufmerksamkeit und die vielen Fragen.

OStR R. Ochmann


Siehe auch:
nordbayern.de/region/erlangen/mo-asumang-diskutiert-in-erlangen-uber-die-arier-1.6761728?rssPage=UmVnaW9u
Der Link führt zu einem Artikel von der identischen Veranstaltung der FOS in Erlangen. Auf Einladung von Herrn Göller vom Labenwolf-Gymnasium Nürnberg war Frau Asumang an zwei Tagen bei vier Schulen in der Metropolregion, die alle Mitglied des größten deutschen Schulnetzwerks „Schule mit Courage“ sind.

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